Traditionelle Spiele sind in Vietnam eines der Elemente der nationalen Kultur. Sie sind seit langem mit dem spirituellen Leben der Vietnamesen eng verbunden.
Vietnamesische Traditionelle Spiele finden normalerweise im Rahmen des Festivals statt, deshalb erhalten sie eine enge Beziehung mit Ritualen und eine religiöse Bedeutung. In den Festivals sind Traditionelle Spiele auch eine Form der Unterhaltung. Des Weiteren sind sie nicht nur Spiele, sondern auch kultureller Wert und effektiver Weg, um die menschlichen Persönlichkeiten zu erziehen.
Sie nehmen im Laufe der Zeit einen positiven und notwendigen Einfluss auf das spirituelle Leben der Menschen.
Traditionelle Spiele spielen in der vietnamesischen Kultur eine wichtige Rolle (Quelle: nguoithanhoai.vn)
Außerdem stammen einige Vietnamesische Traditionelle Spiele aus der Kreativität der Kinder und werden normalerweise mit den Volksverse, eine Art von der einzigartigen Literatur der Nation, gespielt. Die Volksverse sind einfache Rhythmen, die sich auf angenehme Weise reimen, beliebig kurz sind oder unendlich oft wiederholt werden können.
Während andere Spiele vor allem auf dem Frühlingsfest stattfinden, werden Kinderspiele das ganze Jahr gespielt und der Spielplatz ist auch nicht beschränkt. Sie lassen sich irgendwann und irgendwo spielen.
Vietnamesische Traditionelle Spiele
1. Das Spiel der Drachenschlange (Rồng rắn lên mây)
Das Spiel der Drachenschlange ist eines der Kinderspiele, das sich von großen Gruppen spielen lässt. Einer Person sitzt auf einem kleinen Hügel oder irgendwo oberhalb der anderen Teilnehmer und stellt den Arzt dar. Einer spielt den Kopf von dem Drachen und steht am Anfang der Reihe. Die Andere stehen in einer Reihe hinter dem Kopf des Drachen und halten das Shirt von der vorwärts Person, um den Körper der Drachenschlange zu bilden.
Drachenschlange – eines der Kinderspiele (Quelle: photocontest.vietnamheritage.com.vn)
Die Drachenschlange geht herum und liest einen Volksvers vor: "Rồng rắn lên mây có cái cây lúc lắc, có cái nhà điểm binh, có ông chủ ở nhà không?". Der Arzt antwortet dann: “Ja!”.
Danach nähert sie sich dem Arzt und führt mit ihm ein Gespräch. Im Gespräch wird der Arzt dem Kopf des Drachen sagen, dass er den Drachenschwanz nehmen möchte.
Der Arzt jagt dann, um das letzte Kind zu fangen, das den Schwanz der Drachenschlange darstellt, während der Kopf des Drachen die Arme ausbreitet, um den Arzt zu blockieren. Wenn der Arzt eine Person fangen kann, wird diese Person der Verlierer. Wenn die Schlange gebrochen oder gefallen ist, verliert die Drachenschlange auch.
Durch dieses Spiel können die Kinder deshalb die Schnelligkeit und die Flexibilität üben.
2. Tò He - das vietnamesische kunstvolle traditionelle Spielzeug
Das traditionelle Spielzeug "Tò He" ist für vietnamesische Kinder, das aus gefärbtem Klebreismehl hergestellt und zu essbaren Figuren geformt wird. In der Vergangenheit wurden das kunstvolle traditionelle Spielzeug in Vietnam "Tò He" nur während der Festivals, besonders des Tet-Fest und des Mondfest, hergestellt und verkauft.
Um eine Figur zu schaffen, braucht ein Handwerker eine Mischung aus klebrigem und gewöhnlichem Klebreismehl, die leicht in essbare Formen geknetet werden kann, und die Bambusstäbchen für Grafiken.
“Tò He” sind oft wie Tiere, Blumen und Charaktere im Volksmärchen geformt. Die sieben Grundfarben sind grün, meerblau, rot, lila, gelb, weiß und schwarz und werden nun aus Lebensmittelfarben hergestellt, statt Farben aus Bäumen oder Asche zu verwenden.
Das vietnamesische kunstvolle traditionelle Spielzeug "Tò He" (Quelle: goasiadaytrip.wordpress.com)
Traditionell verfügten die Handwerker über eine Reihe von Werkzeugen, so dass sie in nur einem Tag zu mehreren Orten wie Märkten, Tempeln und vor allem zu lokalen Festivals gehen konnten.
Viele Generationen von vietnamesischen Kindern waren überglücklich, wenn ihre Mütter mit einem "Tò He" vom Markt zurückkehrten. Kinder können sogar "Tò He" essen, nachdem sie mit ihnen gespielt haben.
3. Lebendschach
Dieses Traditionelle Spiel ist ein beliebtes Spiel beim Dorf- und Tempelfest in Vietnam.
Lebendschach ist eine Schachvariante, die oft von Menschen gespielt wird, die die Rollen der verschiedenen Schachfiguren übernehmen (König, Ritter, Bischof usw.). Auf größeren Dorffesten werden häufig Lebendschach-Veranstaltungen organisiert. Dies wird typischerweise auf einem Feld im Fest durchgeführt, wobei die Quadrate des Brettes auf dem Gras markiert sind.
Im Lebendschach sind die Figuren jedoch alle Menschen: insgesamt 32 Teilnehmer. Eine Seite besteht aus 16 Jungen und die andere aus 16 Mädchen. Jedes Team trägt eine andere Farbe.
Die Atmosphäre wird oft durch den Lebendschachwettbewerb beliebt. Am frühen Morgen versammeln sich viele Menschen und warten auf den Wettbewerb. Es gibt oft drei Trommelschläge, die den Beginn des Spiels anzeigen. Die Schachgegner sitzen auf erhöhten Podesten hinter dem Spielfeld, während die Teammitglieder Gelegenheit erhalten, bei den Zugbewegungen und speziell beim Schlagen von gegnerischen Steinen ihre Kampfkunst-Techniken zu demonstrieren. Die Zuschauer jubeln, immer wenn es eine schöne Vorstellung gibt. Teammitglieder versuchen stets, ihre Fähigkeiten am besten zu zeigen.
Lebendschach beim Frühlingsfest in Vietnam. (Quelle: vietnammoi.vn)
4. Werfen den Ball durch den Kreis (Ném còn)
Das Spiel "Ném còn" - Werfen den Ball durch den Kreis wird oft im Tet-Fest von ethnischen Minderheiten im Cao Bằng, Lạng Sơn Provinz wie Thái, Tày, Mường, H'Mong,... gespielt. Mit der Bedeutung, Traurigkeit und Pein zu entfernen, neues Glück und Wohlstand zu bringen, ist dieses Spiel immer ein wichtiger Teil jedes ethnischen Festivals. Dieses Spiel markiert nicht nur den Frühling bzw. Frühlingsfest, sondern auch dient als Heiratsvermittler.
Laut einer Legende von der Tày-Minderheit war Pia eine arme und einsame Waise. Er war mit seinem Leben unzufrieden. Dann ging er in den Wald und sammelte Fruchtstücke, um herumzuwerfen. Einmal warf er eine Frucht so hart, dass sie direkt in den Himmel flog, wo eine Fee sie gefangen hatte. Die Fee flog auf die Erde, um mit Pia zu spielen. Sie verliebten sich bald und wurden Ehepaar.
Die Leute des Bergdorfs glaubten, dass die Frucht Pia Glück gebracht hatte. Um diese Geschichte zu feiern, werfen junge Männer und Frauen jedes Jahr vom dritten Tag des Tet-Fests bis zum Ende des ersten Mondmonats Bälle.
Die Tày-Leute werfen den Ball durch den Kreis im Frühlingsfest (Quelle: wiki.youvivu.com)
Die Teilnehmer versammeln sich auf einem ebenen Feld, auf dem die Dorfbewohner einen großen Bambusbaum gepflanzt haben. Ein Bambusring mit einem Durchmesser von 30-40 cm hängt am Baum. Die Bälle werden mit Reiskörnern (die Nahrung darstellen) und Baumwollsamen (Kleidung) zusammen mit ihren versteckten Wünschen gestopft haben.
Vor dem Spiel bereiten die Tày zuerst ein Tablett mit dem Essen vor, das sie auf das Feld bringen, und bieten dem Himmel und der Erde an. Zwei Bälle und ein Bambusring auf dem Tablett stehen für Vitalität und Tugend. Der Festivalleiter, der einen hohen Status haben muss, betet zum Himmel und Erde. Die Bedeutung dieses Rituals ist: „Die Gemeinde wird eine gute Ernte haben“. Nach dieser Zeremonie wirft der Anführer die beiden Bälle hoch in die Luft. Jeder konkurriert, um sie zu fangen. Diese Handlung signalisiert den Beginn des Fest.
An diesem Punkt kann jede Familie ihren eigenen Haushaltsball durch den Bambusring für viel Glück werfen. Natürlich kommen einige Bälle beim ersten Versuch nicht durch. Die Besitzer können immer wieder versuchen, bis sie erfolgreich sind.
Der Festivalleiter schließt mit einem Gebet für eine gute Pflanzsaison, dann öffnet er den Ball und verteilt Samen an alle. Diese Samen bringen viel Glück und werden schnell wachsen, weil sie die Kräfte von Yin und Yang in der Wärme von Frauen- und Männerhänden vereinen. Jeder erhält die heiligen Samen des Himmels, der Erde und der Menschheit mit dem Glauben und der Hoffnung, dass ihre Ernte zunehmen wird und das ganze Dorf wird genug Nahrung, Kleidung und Glück haben. Aus diesem Grund ist dieses Spiel ein Hauptmerkmal der Tay-Tradition.
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